Bei einer Hörminderung muss sich unser Gehirn mehr anstrengen, den Sinn zu erschließen. Damit dann aus den Stimmen, Klängen und Geräuschen, bei
Ereignissen wie Partys, Restaurants mehr als nur Brei rauskommt. Die Teilnahme an Gesprächen ist somit ermüdend, weil man mehrere Unterhaltungen gleichzeitig bewältigt. Das Organ Ohr bringt nur die Informationen, was daraus verstanden wird passiert im Gehirn. Man weiß auch nicht, was als nächstes passiert und wer als nächstes etwas sagen könnte. Zusätzlich stören Hintergrundgeräusche, z. B. aus der Küche, das eigene Geschirr oder auch das Kauen von Karotten oder Äpfeln.
Das sind manchmal auch Situationen, die einem Normal-Hörenden schon auffallen. Aber wenn die Konzentration stetig auf Achtsamkeit ist, geht Leitung vom Gehirn bei der Merkfähigkeit dafür weg. Einige Studien haben gezeigt, dass das Demenz-Risiko bei einer unversorgten Schwerhörigkeit um ein 5-faches höher liegt. Wenn wir Sachen nicht hören und uns das Ausdenken oder Zusammenreimen müssen ist der Inhalt oft 2. Sache.
Hören bedeutet Denken. Man hört mit dem Gehirn, nicht mit den Ohren.
Hören, insbesondere Sprachverstehen, ist ein kognitiver und kein mechanischer Prozess.
Manch ein Normal-Hörender kennt es vielleicht auch schon: Du bist am Arbeiten oder lesen und dein Kollege sagt etwas zu dir. Beim ersten Mal hast du es nicht verstanden, sagst höflich: Wie bitte? (Hä?) und währenddessen es wiederholt wird, fällt dir ein was er bereits gesagt hat. Dein Gehirn hat Bruchteile mitbekommen, aber du warst noch wo anders gedanklich. Dann dauert es kurz bis dein Unterbewusstsein sich meldet und dir hilft die Reste / Lücken mit Fantasie (Was könnte er gesagt haben) füllt. Das passiert in Bruchteilen, aber es kommt
auch vor.
Jetzt kann ich als Schwerhörige sagen, es ist besser mit einem Hörgerät. Wir
haben die Möglichkeit mit dem Hörgerät alles etwas lauter zu hören. Somit
bekommt das Gehirn wieder mehr Infos und muss selbst wieder Filtern. Je früher
wir die Lücke schließen, desto leichter tun wir uns verlerntes vom Ohr wieder
zu Verstehen. Alternativ brauchen wir ein Hörgerät, welches im Vorfeld für mich
selbst schon selektiert in Wichtig und Unwichtig.
Fragen dazu wie die Filterung in den heutigen Geräten funktioniert? Schreib
mir gerne hier einen Kommentar
Leider wird das viel zu wenig publik gemacht.
Toller Beitrag!
Hallo Ilona Petra,
ja leider ist die Offenheit gegenüber der Demenz und was man vorbeugend dagegen tun kann noch sehr verhalten.
Ich versuche mit solchen Beiträgen immer mehr Menschen damit in Kontakt zu bringen. Gerne verbreiten.
Um noch mehr für das Thema zu sensibilisieren.