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Das ReSound LiNX Quattro – Erfahrungen

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich mit meinen Hörgeräten oder meiner Schwerhörigkeit klarkomme; wie sich das neue Modell anhört und wie die Entwicklung weitergeht.  

Dies ist der erste von einer Reihe an Beiträgen, mit denen ich ein bestimmtes Modell, welches ich selbst ausprobiert habe, für euch unter die Lupe nehmen möchte. 

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch meine Erfahrungen mit den ReSound LiNX Quattro mitteilen. Ich selbst trage die Akku-Version jetzt seit etwas mehr als einem Monat und bin durchaus zufrieden mit dem, was ReSound da auf den Markt gebracht hat. Ein paar Dinge zu bemerken gibt es aber. 

Das LiNX Quattro ist nun seit etwas mehr als einem Jahr auf dem Markt – warum ich es erst jetzt teste? 

Die neue App und die, nach einem iPhone Update, super stabile Verbindung hat mich motiviert, die ReSound Geräte erneut auszuprobieren. Wer auf meinem Instagram-Kanal vorbeigeschaut hat, der weiß, dass es hier anfänglich Probleme gab. Diese sind nun aber behoben. 

Das Hauptargument für mich war dann auch die Akkutechnik. Da Akku gerade in aller Munde ist, wollte ich die neue Akkutechnik mal auf den Prüfstand nehmen. Das System kommt mit einer passenden Ladeschale, welche zwei Hörsysteme unterbringt. Die Ladung erfolgt induktiv. Außerdem hat man drei volle Ladungen im Charger immer mit dabei. Die bedeutet also in der Theorie, ich kann vier Tage verreisen ohne an die Steckdose zu müssen. In meinem Versuch hat es sogar für fünf ganze Tage gereicht, mit Streaming und normal langen Tagen. Ist der Akku des Hörsystems am Abend nicht vollständig geleert, macht das gar nichts; einfach in die Ladeschale und es wird wieder auf 100% geladen. Es ist keinesfalls nötig zu warten, bis die Geräte ganz leer sind um z.B. den Akku zu schonen. Dank Lithium-Ionen-Technologie gehört der bekannte Memory-Effekt der Vergangenheit an. 

10 min in der Ladestation 3 h Hören, innerhalb von 4 h vollständig aufgeladen, ich kann also super schnell weiter, wenn es mal sein muss. Das Einschalten klappt automatisch, sobald man es aus der Ladeschale nimmt; ausschalten ebenfalls.  – kein nerviges Aus- und Einschalten durchs Batteriefach. Ich muss schon sagen: das genieße ich sehr.  

Meine ersten Minuten mit dem ReSound LiNX Quattro am Ohr: 

Die erste Grundeinstellung oder auch Voreinstellung war mit wenigen Handgriffen erledigt. Es hat nicht lange gedauert und ich konnte nach gut 10 Minuten über die neuen Hörsysteme hören. Als ich sie dann aktiviert habe, war das Erste, was ich in diesem Moment wahrgenommen habe, ein Klappern. Ich konnte es zunächst, wie so typisch bei neuer Technik am Ohr nicht zuordnen, bis mir aufgefallen ist, dass es unser Ultraschallbad sein muss. Von der Lautstärke war es überhaupt nicht laut, aber der Klang war wie ein sehr leiser Presslufthammer. Meine Tiefenwahrnehmung war total durcheinander. 

Ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass jedes neue Modell, dass ich am Ohr habe, anders klingt. Klang ist zum Glück aber Gewöhnungssache und das passiert super schnell, wenn man sich darauf einlässt. Verständlicherweise klang an diesem Tag alles etwas verändert als mit meinen zuvor getragenen Geräten. Positiv ist mir direkt die Filterung der Nebengeräusche aufgefallen, was die ReSound Systeme so besonders macht. 

Das ReSound LiNX Quattro Akku
in Monzarot

Was macht ReSound LiNX so besonders? 

Das, was ReSound komplett anders als alle andere Hersteller macht, ist die Herangehensweise der Verarbeitung von Signale im Chip. Hier wird es nun etwas technischer. 

Kurz zusammengefasst: die Funktion WDRC (Wide Dynamic Range CompressionTM) erlaubt den modernen Hörsystemen, zwischen unterschiedlichen Eingangslautstärken zu unterscheiden und unterschiedliche Verstärkungen anzuwenden. So macht es leise Töne hörbar und laute Töne angenehm für eine perfekte Balance zwischen Hören und Komfort, personalisiert für jedes Hörprofil. 

Ich bin immer noch beeindruckt, dass es bei den LiNX wirklich hält was es verspricht. Ich habe ja bereits einige Hersteller getestet. Das individuelle Rausfiltern von Nebengeräuschen ist nicht nur top wenn keiner spricht, das klappt ja eigentlich mit jedem Hörsystem, sondern vor allem bei Sprache und Lärm klappt es super. Ich merke gerade in anspruchsvollen Situationen hier wahrlich einen Unterschied. Top! 

Viele, die mein Instagram verfolgen wissen, dass ich bereits seit einiger Zeit ein iPhone habe. Das Telefonieren und Streamen von Musik oder Videos direkt ins Ohr ist mir enorm wichtig, da ich hier einen klaren Vorteil gegenüber jedem Normalhörenden habe. Ich brauche keine Kopfhörer, um Musik zu hören oder störe andere im Zug, wenn ich mir ein kurzen Video anschauen will. Mein Handy ist mit meinen Hörsystemen gekoppelt und der Rest funktioniert von ganz allein. Auch Telefonate bekomme ich direkt auf beide Ohren. Bei diesen Modellen habe ich einen super Klang, was die Übertragung des Handytones angeht. Auch die Umgebung konnte ich noch gut wahrnehmen, vor allem während den Telefonaten; was bei anderen Modellen immer eher ein Problem darstellte. 

Fazit: 

Wem Filterung in anspruchsvollen Situationen wichtig ist, sollte zu den neuen LiNX greifen. Auch die Rückmeldung meiner Kunden im Laden sprechen stark für dieses System. Die App ist einfach zu bedienen und funktional für den Alltag. Auch preislich, soweit ich es sagen kann, passt hier alles zum Gesamtpaket.  Dennoch sollte die Technik im direkten Vergleich zu einem passen.  

Für mich persönlich ist es super angenehm den Alltag mal so sanft zu erleben. Andere fühlen sich hier dann aber eingeschränkt und haben das Gefühl zu wenig mitzubekommen. Auch diese Seite kann ich verstehen. Als kleiner Tipp schon jetzt: Schaut euch doch mal die aktuellen Geräte von Starkey genauer an. Und noch ein Gefühl beim Tragen der LiNX meinerseits: Auch wenn ich das Gefühl habe weniger um mich herum zu hören, hatte ich doch nie das Gefühl etwas zu überhören oder auf Grund der Filterung Wichtiges nicht mitzubekommen. 

Das nächste zu testende Gerät steht jetzt schon in den Startlöchern. Schaut gerne auf meinem Youtube-Kanal: diehoerakustikerin vorbei und lasst ein Abo da. Um immer auf dem Laufenden zu bleiben dann auch die Glocke aktivieren. Oder kommt für einen noch persönlicheren Austausch mit Tipps und Tricks rund ums Gesund Hören in meine Facebookgruppe: GesundHören

die_hoerakustikerin

Ich bin Hörakustik Meisterin seit 2017 und trage selbst Hörgeräte seit 2005. Das ist mein Alltag mit Lebensweisheiten für Dich. Ich gebe Dir Einblicke in die Hörakustik, um Dir das Thema transparenter zu machen.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. Patric

    Das wird aufjedenfall eine interessante Reihe. Da kann man vorher schonmal schauen welches Gerät passt. Das wegfiltern ist bestimmt gut. Freue mich auf weitere beiträge aus der Reihe. Auch das technische habe ich als nicht Akustiker verstanden also gut erklärt 😀

    1. Vielen Dank für das Feedback. Ja das vorab informieren in Ruhe ist meist sinnvoll, da es eine große Auswahl gibt und man einiges für sich festlegen bzw. ausschließen kann.

  2. Jürgen Langer

    Hallo,
    wie sehen die Langzeiterfahrungen aus?
    Ich trage die Geräte seit September 2019.
    Zuerst sind häufig die Lautsprecher ausgefallen. Jetzt setzen sich dauernd die Filtermembran vor dem Mikro zu sodass ich alle paar Wochen zum Akkusticker muss, der das Gerät eigentlich gar nicht öffnen können sollte…
    Mein Fazit. Tolles Hörerlebnis aber viel zu störanfällig. Wie sieht es bei Dir aus?

    1. Hallo Jürgen,
      ich habe bei dem Gerät diese Problematiken nicht feststellen können. Regelmäßig ins Fachgeschäft zu gehen sollte keine Dauerlösung sein, da stimme ich vollkommen zu. Muss allerdings auch dazu sagen/schreiben, dass diese Problematiken grundlegend sind, also nicht bei einem Hersteller speziell auftreten können. Deshalb ist es wichtig das man selbst auch gut bei der Pflege seiner Systeme bescheid weiß. Filter, Tücher und Bürsten sollte man daher immer daheim haben.
      Ich werde bald ein Video aufnehmen wo ich die Reinigung der verschiedenen Geräte erkläre.
      Sonst auch vor Ort zeigen lassen. Das öffnen vom Gehäuse der Geräte ist für uns als Fachpersonal meist notwendig um noch intensiver zu reinigen und Fehler festzustellen.
      Viel Erfolg und weiterhin ein gutes #hoerlebnis

  3. Paul

    Was aber nach wir vor unakzeptabel ist, ist die Tatsache, das sich diese Geräte, welche speziell codiert sein müssen pber Android verbindet.

    BUETOOTH ALLEINE REICHT NICHT!!!!
    Sie müssen ein passendes Smartphone kaufen.
    😰😰😰

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