In vielen modernen Filmen, wie Oblivion mit Tom Cruise wird gezeigt welche Vorteile ein Kommunikations Gerät am Ohr hat. Hörgeräteträger kenn diese und weitere Vorteile jetzt schon einige Zeit. Im Folgenden gehen wir den Unterschied auf den Grund.
- Hearable:
- Interaktion mit den Services des Smartphones direkt am Ohr
- Streaming von Smartphone Tönen direkt in beide Ohren
- Einfache Zusatzfunktionen, um Umgebung zu verstärken
- Umgebungsgeräuschunterdrückung
- Sensortechnik zum Messen verschiedener Biosignale direkt im Gehörgang
- Meistens Standardgrößen, die durch einen Dome in S, M und L auf die jeweilige Gehörgangs Größe verändert werden können
- Hörgerät:
- Passt Lautstärke und Klang der Umgebung an die individuelle Hörempfindung an
- Sehr stark individualisierbarer Sitz und anpassbare Funktionsweise
- Filtert das Umgebungssignal und reduziert so Lärmbelastung
- Fokussierung auf eine bestimmte Geräuschquelle oder Sprecher für mehr Hörkomfort
- Interaktion mit den Services des Smartphones direkt am Ohr
- Streaming von Smartphone Tönen direkt in beide Ohren
- Individuelles Mischen des gestreamten Tons, mit den Tönen aus der Umgebung
- Dadurch, dass das Ohr augenscheinlich nicht verschlossen wird, anders als bei vielen Hearables, kann dieses Gerät problemlos auch während einer Unterhaltung getragen werden. Ohne, dass sich der Gegenüber fragt ob Sie auch wirklich zuhören!
Zusammengefasst kann man sagen Hearables und Hörgeräte werden in den nächsten Jahren immer weiter verschmelzen. Sie kommen sich aus unterschiedlichen Richtungen immer näher, wobei der Weg der Hearables in Sachen Signalfilterung und Sprachfokus noch ein weiter sein wird. Hier helfen vor allem Kooperationen wie die von Bragi und Starkey. Mein Zielbild dieser Entwicklung wäre es, dass auch Menschen ohne direkten Hörverlust die Vorteile einer Hörversorgung nutzen können. Aber nun zurück ins hier und jetzt.
Das sind die Unterschiede zwischen Hearables und Hörgeräten im Jahr 2020
Hearables legen Ihr Hauptaugenmerk darauf, die unzählbaren Funktionen des Smartphones direkt am Ohr erreichbar zu machen. Ein Tipp ans Ohr und schon meldet sich der Sprachassistent deines Vertrauens. Du antwortest, obwohl du gerade mit beiden Händen am Teig kneten bist kurz eine Nachricht deiner besten Freundin oder erstellst kurzer Hand eine Erinnerung. Die Möglichkeiten sind scheinbar unbegrenzt. Doof nur, dass wenn dich in dieser Situation nun dein Freund, der sich in deiner Wohnung befindet, ruft. Dabei wird es dir äußerst schwer fallen diesen zu verstehen. Denn deine Ohren sind ja durch die neuen Hearables verschlossen. Oder? Einige Modelle ermöglichen es dir, durch eine praktische Geste auf den so genannten Transparenz Modus zu schalten. Cool? Du wirst wahrscheinlich trotzdem nachfragen müssen, was dein Freund gesagt hat. Wir haben es getestet und es war nicht wirklich erfolgreich. Also das Verschmelzen von digitaler und realen Hörwelt funktioniert noch nicht so gut mit Hearables. Zum einen sollen diese zuverlässig abschließen, damit du die satten Bässe deiner Lieblingsmusik genießen kannst, zum anderen willst du am liebsten auch deine Umgebung im richtigen Moment wahrnehmen. Gut, an diesem Punkt kommen wir so noch nicht weiter. Hier müssen die Hearable Hersteller noch Verbesserung schaffen.
Gibt es Hearables mit Verstärkung?
Einige Hearables kommen mit einer so genannten Umgebungsverstärkung daher. Diese verstärkt die Umgebungsgeräusche um einen einstellbaren Faktor. Zusätzlich kann man den Klang anhand einer Klangwaage heller oder dunkler stellen. Leider funktioniert das für Menschen mit Hörverlust ungefähr so gut, als wenn Sie zuhause den Fernseher lauter drehen. Es kommt schon mehr durch, aber deutlich ist dabei nichts. Das liegt daran, dass eine lineare, gleichmäßige Verstärkung aller Töne meist zum Ausgleichen eines Hörverlusts nicht reicht. Das Hörfeld verändert sich. Lautstärke allein bringt da meistens gar nichts. Wie oft ich schon zu Familienmitgliedern meiner Kunden gesagt haben: „Sie müssen nicht schreien. Deutlich und nicht ganz so schnell reicht völlig.“ Und genau das, Deutlichkeit und die Übertragung eines möglichst reinen Signals. Das können Hearables noch nicht.
Was können Hearables sonst noch?
Hearables eigenen sich enorm gut als Ersatz für euren Fitnesstracker! Die Messung deiner Herzfrequenz oder ähnliches funktioniert dabei am Ohr deutlich besser als am Handgelenk! So kann man sein tägliches Stresslevel bestimmen. Wichtig ist dann nur auch etwas mit diesen Werten anzufangen. Ich fass mir da auch an die eigene Nase…
Was kann denn jetzt ein Hörgerät besser als ein Hearable?
Also, haltet euch fest. Alles.
Glaubst du nicht? Lass dich überzeugen.
Da es Hörgeräte schon seit vielen Jahren gibt ist die Übertragung mit jeder Generation perfektioniert worden. Ein Hörgerät kann auf 20 Grad genau einen Sprecher, denn du anschaust fokussieren und Nebengeräusche soweit ausblenden. Damit du dich zurücklehnen kannst und dem Gespräch entspannt folgen kannst. Außerdem gibt es bei Hörgeräten neben der einfachen Dome Lösung, auch die Möglichkeit sich ein maßgefertigtes Ohrstück fertigen zu lassen. Der Vorteil hier ist, dass durch die Handwerkskunst eines Hörakustikers der Gehörgang komplett Druck frei verschlossen wird. Ohne, dass du das Gefühl eines verstopften Ohres hast! Bässe klingen satt und das ohne, dass du ein Druck im Ohr spürst. Das wird bei den meisten Hearables nicht angeboten, da sich die Kosten einer Maßfertigung schlichtweg nicht rechnen bisher. Bei Hörgeräten ist diese Individualität möglich! und auch schon sehr lange Alltag.
Klingen Hörgeräte natürlich?
Die Frage hier ist eher, wie genau Hörgeräte auf das Hörvermögen eingestellt werden können. Hier gibt es große Unterschiede. Basis Systeme können immerhin in mind. 4 Frequenzbereichen justiert werden. Bei Premium kommen wir mitunter auf bis zu 48 Kanäle. Dazwischen gibt es viele Abstufungen. Auch unterscheiden sich die Hersteller in der Verarbeitung voneinander. So sind viele Kanäle bei manchen gar nicht so ausschlaggebend, bei anderen, aber maßgeblich für das Klangbild. Hinzu kommen die Funktionen eines Hörgeräts, welche das Gehörte natürlich erscheinen lassen. Windgeräusche oder Hall werden aus dem Signal gerechnet, um einen noch natürlicheren Eindruck zu vermitteln. Impulshafte Geräusche werden gedämpft und das Hörgerät regelt je nachdem ob Sprache, Musik oder Lärm erkannt wird, die passenden Kompressionen in Echtzeit passend nach. Die Aufbereitung des Signals allein ist bemerkenswert. Aber lasst uns nun zum nächsten Punkt kommen.
Was kann ein Hörgerät noch?
Neben der Übertragung und Filterung von Geräuschen aus der Umgebung kann ein Hörsystem noch einiges mehr. So verbindet sich dieses ebenfalls mit deinem Smartphone. Du könntest Musik streamen, telefonieren oder den Assistenten verwenden. Hierbei kann festgelegt werden, wie du hierbei deine Umgebung wahrnimmst! Dämpfen oder lieber doch alles mitbekommen? Es verschmilzt in der Praxis digitales mit der Realität. Auch kann das Hörgerät euren Fitnesstracker ersetzen. Wie? Hier wird die Lärmbelastung, zusätzlich zu den bekannten Dingen gemessen und euch aufbereitet angezeigt. Lauten Tag gehabt? Dann schone jetzt deine Ohren. Total müde? Schau nach was der Grund sein könnte. Lasst uns nun zu dem absoluten Killer-Feature eines Hörgeräts kommen.
Warum sollte jeder ein Hörgerät bevorzugen?
Hast du schon mal ein modernes Hörgerät am Ohr einer Person gesehen? Oder bist du selbst ein Träger? Merkt man, dass nicht das Gefühl da ist, das Ohr des Gegenübers sei verschlossen? Das ist ein grundlegender Vorteil gegenüber jedem Hearable! Du kannst damit an einem normalen Gespräch teilnehmen. Dein Gegenüber wird nicht das Gefühl haben, du hört ihm gar nicht zu. Die Ohren wirken offen und das Streaming-Gerät verschwindet hinter dem Ohr. Die dezente Hörerzuleitung, die den Ton ins Ohr bringt, ist praktisch unsichtbar. Und trotzdem kannst du damit alle genannten Features nutzen. Am Flughafen Musik hören und gleichzeitig eine Durchsage gefiltert vom Umgebungslärm wahrnehmen. Oder jederzeit einen Anruf entgegennehmen, ohne zuerst das Hearable aus der Tasche kramen zu müssen. Die Zukunft der Hearables ist schon längst da und in den nächsten Jahren werden sich viele für so eine Technik entscheiden.
Was ist deine Meinung? Lass mir ein Kommentar da! Wie siehst du die Zukunft?
Danke für die interessante Erklärung. Ich bin kein Akustiker, arbeite aber als Fachberatung mit einer Akustikerin zusammen. Hearables können meiner Meinung nach kein Hörgerät ersetzen. Maximal können sie Menschen mit einem leichten Hörverlust nur unterstützen. Eine Verschmelzung hiesse für mich, dass am Ende der Verschmelzung nur eine neue Art Hörgerät dabei heraus kommen wird. Was für mich noch spannender ist: Wenn die Menschen heute schon mit sichtbarer Technik am Ohr kein Problem haben, wie wird sich das dann auf die nächste Generation der Hörgeräteträger auswirken? Diese dürften dann ja kein Problem mehr mit fast unsichtbaren Hinter-dem-Ohr-Geräten haben.
Ich wünsche viel Erfolg und Spass beim Bloggen und viele tolle Erlebnisse mit den Kunden.
Liebe Grüsse – Dörthe
Richtig starker Blog und Artiel, Danke für deine Arbeit und Mühe! Fabian
Einwandfrei!!!
Ein gern gelesener Beitrag welchen du geteilt hast.
Mal schauen was es noch auf deiner Seite zu lesen gibt.