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Johanna Nickel am Bodensee mit Brille und Hörgerät

Brille und Hörgerät hinter dem Ohr – Geht das?

Viele meiner Kunden sind in Sorge, dass ihr neues Hörgerät hinter dem Ohr zusätzlich zur Brille drückt. Grundsätzlich ist der Platz hinter dem Ohr natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich wodurch ich keine pauschale Antwort geben kann.
Erst einmal ist es wichtig, dass der Brillenbügel so angepasst ist, dass er eher am Kopf anliegt, die sollte laut Optiker sowieso bei jedem der Fall sein, da so das Gewicht das auf den Nasenrücken wirkt, reduziert wird.
Das Hörgerät findet dann seinen Platz außerhalb des Brillenbügels und schmiegt sich eher an der Rückseite der Ohrmuschel als am Kopf an. Auch dafür gibt es Vorteile. Zum einen vergrößert sich der Abstand der zwei Hörgeräte, was eine bessere Laufzeitdifferenz und somit bessere Wirkung der Funktionen des Hörgeräts zulässt. Zum anderen verdecken Haare weniger die Mikrofone wodurch die Aufnahmequalität enorm verbessert wird. Frauen mit langen Haaren, oder auch Männer können das sicher bestätigen.
Sowohl Brille als auch Hörgerät haben also ihre bevorzugten Plätze hinter dem Ohr, wodurch sie sich kaum in die Quere kommen. Sowohl Optiker als auch Akustiker müssen dies nur vom jeweils anderen wissen und schon funktioniert alles.
Enorm dicke Brillenbügel machen es nicht leichter, aber umso dicker Brillenbügle im Trend werden, desto schmaler sind Hörgeräte in letzter Zeit geworden. Du findest also zusammen mit deinem Akustiker bestimmt ein für dich passendes Model. Solltest du zu wenig Platz hinter deinem Ohr haben schau auch gerne mal bei meinem letzten Beitrag über In-dem-Ohr Hörgeräte nach.

Möchtest du gerne mehr über den Sitz von Hörgeräten am Ohr und verschiedenen Bauformen erfahren? Schreibe mir gerne einen Kommentar was dich interessiert und schau auch mal auf meinem Youtube-Kanal vorbei.

die_hoerakustikerin

Ich bin Hörakustik Meisterin seit 2017 und trage selbst Hörgeräte seit 2005. Das ist mein Alltag mit Lebensweisheiten für Dich. Ich gebe Dir Einblicke in die Hörakustik, um Dir das Thema transparenter zu machen.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Patric

    Vielen Dank für den informativen Beitrag. Ich dachte tatsächlich das hintern Ohr nicht so viel Platz ist .
    Schön wie du das erklärst. 🙂

    1. Hallo Patric,
      vielen Dank. Ja, wenn man hinter dem Ohr eine Brille mit einem breiterem Bügel hat, kann es durchaus ein Argument sein sich eher ein Im-Ohr Hörgerät zuzulegen. Aber da sollten wir davor nochmal prüfen, dass es auch einen tatsächlich Nutzen/Mehrwert hat. Ein Hörgerät sollte ja auch im Ohr genügend Platz haben. S. Beitrag: Unsichtbare Hörgeräte – Kompromisslos besser hören?
      PS. für viele ist aktuell die Maske hinter dem Ohr ja auch schon zu eng…

  2. Brigitte

    Hallo,
    dies liest sich zwar gut, jedoch gibt es auch Ausnahmen. Ich muss für beide Seiten ein Gerät haben. Die eine Seite funktioniert sofort und bei der anderen habe ich massive Probleme. Ich bin Brillenträgerin, habe sehr anliegende Ohren und dann einen Problemhörgang, der ist sehr eng und knickt ab, wie so eine S-Kurve. Dies hat zur Folge, dass bei mir kein In-Ohr-Gerät hält und das Hinter dem Ohr für mich sehr unangenehm ist und ich ein starkes Fremdkörpergefühl verspüre, wenn ich es trage. Mein Hörakustiker hat schon sehr viel ausprobiert und ist wirklich sehr sehr bemüht, jedoch ich verzweifle jetzt langsam und habe keine Lust mehr auf weitere Versuche, da wir seit einem halben Jahr nicht weiter kommen. Wäre da nicht eine Hörbrille vielleicht eine Alternative?

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